La Dante – Società Dante Alighieri

Die Società Dante Alighieri wurde 1889 von einer Gruppe italienischer Intellektueller auf Initiative des Schriftstellers Giossué Carducci gegründet. Ihr zentrales Anliegen ist die Pflege und Verbreitung der italienischen Sprache und Kultur auf internationaler Ebene. In diesem Rahmen möchte sie dazu beitragen, dass Ausländer die italienische Kultur und Zivilisation besser kennen und schätzen lernen. Ein Großteil der Vertretungen der ‘Dante’ bieten nicht nur Italienischkurse an, sondern auf breiter Basis kulturelle Veranstaltungen aller Art, um ein breites Publikum für die unterschiedlichsten Aspekte des italienischen Lebens und seiner Kultur zu erreichen.

Die ‘Società’ unterstützt noch immer weltweit mehr als 500 Komitees, von denen mehr als 400 in etwa 80 Staaten angesiedelt sind. Der Sitz der ‘Società’ ist im Palazzo Firenze in Rom. Ihr Leiter derzeit ist der Historiker Andrea Riccardi.

Die ‘Società’ vergibt auch ein italienisches Sprachdiplom, das ‘Certificato PLIDA (Progretto Lingua Italiana Dante Alighieri), nach den Richtlinien des italienischen Außenministeriums und der „Sapienza“ Universität von Rom. Es ist ein Diplom, das auf sechs verschiedenen Kompetenzstufen die Beherrschung der italienischen Sprache attestiert unter Berücksichtigung des europäischen Sprachreferenzrahmens von 2012.

Die Gründer benannten die Gesellschaft nach Dante Alighieri, da in dessen Namen die sprachliche Einheit der Nation vollendet wurde und auf dieser Grundlage sechs Jahrhunderte später die politische, also die staatliche Einigung vollzogen wurde. Am Anfang konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Einrichtung der Italienischkurse für Emigranten, die im Ausland auf Arbeitssuche waren. Erste Comitati im Ausland entstanden in Ländern, in denen bereits eine italienische Kolonie bestand: in der Schweiz (Genf 1894; Zürich 1895), in Belgien (Lüttich 1894) und in Frankreich (Marseille 1895).

Das erste ausländische Comitato der „Dante“ überhaupt wurde im Jahre 1890 in Saloniki gegründet und im darauffolgenden Jahr eines in Smyrna, gefolgt von dem in Istanbul im Jahre 1895. Außerhalb Europas wurden Comitati in einigen Städten Nordamerikas (New York 1897; Boston 1901) und vor allen Dingen in Südamerika (Buenos Aires 1896; Montevideo 1896; Iquique 1896; Rosario 1897; Caracas 1898; Sao Paolo 1899) gegründet. Das vom Mutterland am weitesten entfernte Comitato ist das von Melbourne 1896.
Im Laufe der Jahre etablierte sich die „Dante“ auf der Rechts- und Verwaltungsebene, ein Verdienst des vierten Präsidenten, Paolo Boselli (1906 – 1932); dieser richtete die ersten Kurse für die Ausbildung der Italienisch-Lehrer im Ausland ein.

Während der Zeit des Faschismus wurde die „Dante“ vom Regime politisch-propagandistisch missbraucht. In vielen Staaten wurden die kulturellen Aktivitäten der Gesellschaft von der Regierung unter faschistische Verwaltung gestellt, sowohl in den örtlichen wie in den ausländischen Kulturinstituten. 1938 sollten entsprechend einer zwischen dem Minister für Außenhandel und dem Hauptsitz der „Dante Alighieri“ getroffenen Vereinbarung die italienischen Kulturinstitute und die Komitees der „Dante“ aufgelöst werden. Dies führte zu einem Rückgang der Anzahl der aktiven Komitees, auch wenn sie in einigen Fällen zwar nicht formal aufgelöst, sondern der Kontrolle eines „Treuhänders“ unterstellt wurden. Sie verloren jedoch tatsächlich ihre Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit.

In der Nachkriegszeit erfolgte eine Reorganisation der Komitees im Ausland. In Deutschland wurde eine Reihe von Dante-Alighieri-Gesellschaften wieder neu belebt oder gegründet, so auch die Dante Alighieri Gesellschaft Freiburg e. V. als ein Comitato der ‘Società’.
Die Dante Alighieri Gesellschaft darf nicht mit der Deutschen Dante-Gesellschaft verwechselt werden, die sich mit dem literarischen Erbe von Dante Alighieri beschäftigt.